Als ich dieses Bild auf dem Alten Friedhof der St. Jacobi-Gemeinde (Karl Marx-Strasse 4-10) aufnahm, bemerkte ich, dass die Angehörigen der Verstorbenen plötzlich hinter mir standen und irritiert mein Tun verfolgten. Ich für meinen Teil war ebenfalls etwas irritiert, denn einer solchen Situation war ich bisher noch nie begegnet. Ich fasste mich aber schnell und erkundigte mich nach der Herkunft des Spitznamens "Butteroma", erhielt aber nur die knappe Antwort, dass die ältere der beiden Töchtern die Namensgeberin gewesen sei. Ich entfernte mich dann diskret, eine Entschuldigung murmend. Offenbar liess mein merkwürdiges Tun die Mutter der beiden Kinder nicht los, denn sie suchte und fand mich später in einem anderen Teil des Friedhofs, um sich nach dem Warum, Wieso und vorallem dem Wofür zu erkundigen. Nachdem ich ihr alles geschildert und auch meine eigene Person "entschleiert" hatte, fasste sie wohl etwas Vertrauen und erzählte mir folgende kleine, aber rührende Geschichte: Im günstigsten Fall hat ein Kind zwei Omas, wie im Fall ihrer Töchter. Bei der einen gab's immer Margarine auf's Brot, während bei der anderen nur Butter auf den Tisch kam. Die ältere der beiden Mädchen habe dann eines Tages ausgerufen: "Du bist meine 'Butteroma'!"
(Inschrift auf dem Stein: Ich liebe Disch Butteroma)
pastiz, Montag, 10. August 2015, 16:32
[Thema: Berlin]
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Herzergreifend! Dankeschön.
Ich habe mir soeben die Frage gestellt, was wohl würde meine Enkelin an meinem Grab auf einen ausgewaschenen Fluss-Stein schreiben....
feuerlibelle,
Montag, 10. August 2015, 18:13
Ich könnte mir nichts anderes vorstellen, als etwas Liebes!
pastiz,
Dienstag, 11. August 2015, 17:17
Kondolenzbuch:
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