Meet me at the cemetery gates 

(Teil 3) ... Gemächlichen Schrittes entfernten sich beide anschliessend, stiegen ins Auto und fuhren davon.
Erst nachdem ich sicher war, dass sie mich nicht mehr sehen konnten, wagte ich es, mich nun diesem anderen Grab zu nähern, und betrachtete es eine ganze Weile. Schlicht, aber schön bepflanzt, ganz oben herrliche Rosen, und da, plötzlich, entdeckte ich, mitten in all den Blumen – das kleine Polizeiauto...

Anfänglich vermutete ich, dass der Vater vielleicht bei der Polizei gearbeitet haben könnte, verwarf den Gedanken aber schon bald.

Weiterhin über eine mögliche Bedeutung des Polizeiautos nachdenkend, räumte ich langsam all meine Sachen zusammen und verliess den Cimetière de Clarens.

Wäre es denn nicht vielleicht sehr viel naheliegender, so überlegte ich im Weggehen, mich in kindliches Denken hineinzuversetzen versuchend, das Mädchen verbände das Polizeiauto mit dem mehr oder weniger heimlichen Wunsch, die Polizei - als dein Freund und Helfer, als Vertreter für das Gesetz und die Gerechtigkeit, und symbolisch für eine gewisse Macht - würde den Papa schon irgendwie retten und dann irgend einmal wieder heil und unversehrt zurückbringen?

Vielleicht ist es auch ein Lieblingsspielzeug, womöglich eines, das Daddy ihr einmal geschenkt hatte. Vielleicht hat er es auch einmal bewundert oder die beiden haben damit zusammen gespielt.

Solche letzten Gaben von Kindern sah ich schon häufiger, eins der Nachbarkinder hat auch einmal ein Spielzeugauto dorthin gestellt, wo mit Kerzen und Blumen einer toten Nachbarin gedacht wurde.
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